Refraktionsseismik

Seismische Methode

Refraktionsseismik

Bestimmung der Schichtgrenzen und Ausbreitungsgeschwindigkeiten

 

Die Refraktionsseismik ist eine seismische Methode, mit der Schichtgrenzen und die charakteristischen Ausbreitungsgeschwindigkeiten verschiedener Gesteine bestimmt werden.
In der Praxis werden die seismischen Wellen beispielsweise durch Hammerschlag oder Sprengstoff angeregt und die Laufzeit, der an den Schichtgrenzen refraktierten Wellen, über sogenannte Geophone gemessen. Durch die bekannte Aufnahmegeometrie und die gemessenen Laufzeiten werden dann mit verschiedenen Verfahren (Tomographie und Palmer) Untergrundmodelle erstellt.
Typische Einsatzgebiete sind geologische, hydrogeologische und geotechnische Fragestellungen.

Auswertungen Refraktionsseismik

Übersicht der Geschwindigekeitsbereiche und zugeordnete geologische Interpretation

Seism. Geschw. Geologische Interpretation
< 1000 m/s durchwegs trockene Lockersedimente (Mutterboden, Sand, Schotter, Gesteinsschutt,…)
1000 – 1500 m/s nicht wassergesättigte Lockersedimente
1500 – 2000 m/s wasserführende Lockersedimente, eventuell lehmig – tonig, sehr stark verwittertes und/oder zerlegtes Festgestein
2000 – 3000 m/s verwittertes Festgestein, zum Teil mit schwerer Raupe gerade noch reißbar, möglicherweise auch Gestein in einer Störungszone, Festgestein mit etlichen lateral verteilten Zonen geringer Festigkeit (Wechsellagen), Tone, Mergel
> 3000 m/s kaum verwittertes bis unverwittertes Festgestein ohne laterale Störungen