Bodenradar
Georadar Ground Penetrating Radar, GPRBodenradar
Untersuchung von Untergrundstrukturen
Das Bodenradar (Georadar Ground Penetrating Radar, GPR) erlaubt eine zerstörungsfreie Untersuchung des Untergrunds mit hochfrequenten elektromagnetischen Wellen. Je nach eingesetzter Antennenfrequenz liegt die erzielbare Erkundungstiefe zwischen wenigen Zentimetern bis zu mehreren Zehnermetern.
Die limitierenden Faktoren sind die Eindringtiefe und die Auflösung, die im Wesentlichen von der eingesetzten Antennenfrequenz und den Materialeigenschaften des Untergrunds bestimmt werden.
Einsatzgebiet Bodenradar
Feldmessung
Feldmessung mit 300 MHz- und 800 MHz Dualfrequenzantenne mit und ohne „Cart“
Beispiel Straßenbau
Die Abbildung zeigt das interpretierte Radargramm eines ca. 15 m langen Abschnitts einer Autobahnbrücke, die Schichtgrenzen wurden anhand von Bohrkernen kalibriert. Antennenfrequenz 1.5 GHz.
Beispiel Einbautenerhebung
Ausschnitt der 3D-Auswertung einer Bodenradarmessung auf einer Industriebrache. Die Ergebnisse sind Teil der Ausschreibung für den Bau von Wohnungen durch die Stadt Wien. Antennenfrequenz 400 MHz.
Beispiel Dammuntersuchung
Ca. 56 m langer Abschnitt eines Hochwasserschutzdamms, Erkundungstiefe ca. 4 m. A markiert die ursprüngliche Geländeoberkante, B ist die Oberkante der alten Dammschüttung, darüber liegt die derzeitige Dammerhöhung. C ist der Querschnitt der Erosionsrinne eines Dammbruchs. Alle Ergebnisse konnten durch Zeitzeugen verifiziert werden. Antennenfrequenz 200 MHz.
Beispiel Leitungsortung
Ortung von Rohrleitungen auf einem Tankstellengelände. Grüne Pfeile markieren eine Schichtgrenze, die gelben Pfeile und der blaue Pfeil die Oberkante querender Rohrleitungen. Das Reflexionsmuster in der roten Ellipse konnte noch nicht interpretiert werden. Die Struktur im roten Rechteck ist auf Oberflächeneinfluss zurückzuführen.
Beispiel Lageplan zur Leitungsortung
Lageplan von unterirdischen Leitungen und Einbauten, der auf Basis von Bodenradaruntersuchungen erstellt wurde. Die Pfeile stehen jeweils für ein gemessenes Radarprofil. Die Zahlen beschreiben die Tiefe der linearen Einbauten.
Beispiel Archäologie
Römische Villa Thalerhof: Zeitscheibe 9-12 ns, die Untersuchungsfläche (Flughafen Graz) beträgt 105 m x 105 m. In diesem „Grundriss“ sind deutlich verschiedene römische Mauerreste und Säulenfundamente erkennbar. Die archäologischen Überreste liegen etwa 0.5 m unter der heutigen Geländeoberfläche. Antennenfrequenz 400 MHz.